Der Wettkampf

Der Wettkampf ist eines der zentralen Elemente der einzelnen Kampfstile.
Die Vielfalt des Ju-Jutsu/Jiu-Jitsu spiegelt sich auch hier in den einzelnen Wettkampf-Disziplinen wieder.

Fighting

Die klassischste Form des Wettkampfes

Die Kampfzeit eines Kampfes beträgt 1 × 3 Minuten, in den jüngeren Altersklassen 1 × 2 Minuten. Bis ins Jahr 2000 waren es noch 2 × 2 Minuten mit einer Minute Kampfpause. Es wird gemäß den internationalen Vorgaben mit rotem oder blauem Gürtel gekämpft. Das Tragen einer Schutzausrüstung, bestehend aus Schienbein- und Spannschützern sowie Handschützern ist Pflicht. Im Jugendbereich sind zudem der Zahnschutz und bei Jungen ein Tiefschutz Pflicht. Schienbein- und Spannschützer sowie Handschützer müssen in der Gürtelfarbe getragen werden. Der Erstaufgerufene bei einem Kampf trägt rot, der Zweitaufgerufene blau.

Duo

Das Streben nach Perfektion der Technik

Das Fighting-System und das Duo-System unterscheiden sich in erster Linie darin, dass beim Fighting jeder für sich („Mann gegen Mann“ mit frei wählbaren Techniken und Taktiken) kämpft. Beim Duo hingegen geht ein Kämpferpaar an den Start und präsentiert gemeinsam einstudierte Selbstverteidigungskombinationen, die - vergleichbar dem Eiskunstlauf) - von fünf Kampfrichtern nach einem Punktesystem von 1 bis 10  bewertet werden. Ob Duo oder Fighting, beide Kampfformen werden auf einer Mattenfläche von 12 × 12 Metern ausgetragen.

Ne-Waza / Brazilian Jiu Jitsu

Ringen & Bodenkampf

Der sportliche BJJ-Kampf mit GI startet in der Regel im Stand und wird meistens nach einem sog. „Takedown“ am Boden fortgesetzt und beendet. Der Kämpfer hat zwei Möglichkeiten, den Kampf zu gewinnen. Im BJJ erhalten die Kämpfer für bestimmte Positionen oder Aktionen, die für sie vorteilhaft sind oder den Kampfverlauf zu ihren Gunsten ändern, Punkte oder Vorteile (Advantages). Beispielhaft für einen Punktegewinn kann das Einnehmen der „Mount“ sein – man sitzt auf dem Brustkorb des Gegners – oder ein erfolgreicher Sweep – man schafft einen Wechsel von einer ungünstigeren Position in eine bessere, z. B. von der Rückenlage in die Oberlage. Einen Vorteil hingegen erhält man unter anderem durch ein klares Ansetzen und Versuchen einer "Submission" (Unterwerfung) . Diese Vorteile werden nur bei einem Punktegleichstand relevant. Unabhängig vom Punktestand besteht jederzeit die Möglichkeit, den Gegner mit einer „Submission“ zur Aufgabe zu zwingen, welches dieser durch Klopfen mit der Hand auf die Matte, auf seinem Körper oder auf dem des Gegners symbolisiert. Die Aufgabe kann durch zahlreiche Würge- und Hebeltechniken herbeigeführt werden. Wird der Gegner durch eine erlaubte Würgetechnik bewusstlos oder durch eine Hebeltechnik verletzt, ohne aufgegeben zu haben, so gewinnt derjenige, der diese Technik durchgeführt hat. Erreicht keiner der Kämpfer nach Ablauf der Kampfzeit (meistens 5–10 min) eine „Submission“ des Gegners, gewinnt der Kämpfer mit den meisten Punkten.

Formen & Kata

Showkampf-Disziplin

Beim Formenwettkampf werden Kampfkunsttechniken mit Showeffekten zu einem Gesamtkunstwerk vereinigt. Hier wird in der Tat die Show bewertet.

Ju-Jutsu-Allkampf

Ju-Jutsu-Allkampf ist das ursprüngliche und erste Wettkampfsystem des Ju-Jutsu in Deutschland. Ju-Jutsu-Allkampf verbindet einen realitätsnahen und selbstverteidigungsorientierten Wettkampf mit den Werten des Budo-Sports.

Statt im Leichtkontakt wird im Vollkontakt gekämpft, zumal es weitreichende Freiheiten gibt. So sind Lowkicks, Ellenbogen- und Kniestöße zum Körper erlaubt, genauso wie Atemitechniken in der Bodenlage oder im Stand, nachdem bereits gefasst wurde. Im Prüfungsprogramm Ju-Jutsu des DJJV ist der Gedanke des „alten" Ju-Jutsu-Allkampfs noch immer präsent. Im Prüfungsfach „Freie Anwendungsformen“ wird der Ju-Jutsu-Allkampf gelehrt, trainiert und angewandt.